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RIDE 2 - Testbericht!

RIDE das Motorradspiel für Jedermann ist zurück!Nachdem der erste RIDE Teil so gut ankam und das auch die Entwickler selbst beeindruckte, ist nun endlich der zweite Teil draußen. Milestone ist bekannt als Entwicklerteam, die auch die MotoGP und MXGP Titel sowie Valentino Rossi - The Game rausgebracht haben.

RIDE 2 richtet sich, wie der erste RIDE Teil auch, an eine ziemlich große Zielgruppe. Denn von kleinen Einsteiger-Serienmotorrädern über aktuelle Supersportler bis hin zu verschiedenen Rennmotorrädern sollte für jeden etwas dabei sein. Endlich sind auch die ​langersehnten Supermotos und Café Racer mit ins Spiel gekommen. Nur leider wieder keine Crosser oder Enduros dabei.

Die Rennen finden auf einigen bekannten Rennstrecken oder fiktiven Strecken statt. Darunter sind auch Stadtkurse sowie coole Kurse durch verschiedene schöne Landschaften. Zu den bekanntesten und beliebtesten neuen Strecken gehören der Nürburgring inkl. Nordschleife, Macau und die North West 200. Aber auch die Strecken aus dem ersten RIDE Teil sind etwas aufgebessert mit an Board. Nur fehlt, nach wie vor, die legendäre Isle of Man TT Strecke, die von der Community schon so lange gewünscht wird. Ansonsten ist die Streckenauswahl zwar ganz okay, aber es hätten ruhig noch ein paar mehr sein können. Es wäre doch auch mal cool, die offiziellen MotoGP Strecken mit Serienmoppeds zu fahren.

Gameplay:

Man beginnt das Spiel mit einem Fahrereditor, wo man seinen eigenen Fahrer erstellen muss. Dort hat man die Möglichkeiten, den Fahrer äußerlich mit vielen verschiedenen Lederkombis, Textil-Klamotten, Helmen, Visieren, Handschuhen und Schuhen anzupassen. Selbst der Fahrstil von seinem Fahrer lässt sich komplett individuell einstellen.

Das war aber noch nicht alles, denn auch die Motorräder lassen sich sehr cool individualisieren und leistungsmäßig auftunen. Das Tuning ist aufgeteilt in Motor, Übertragung, Bremsen/Federung, Aussehen und Räder, wo sich überall noch eine Menge ändern lässt. Bei den neueren Moppeds fehlen teilweise momentan noch die Tuning-Auspuffanlagen, die aber sicherlich später folgen werden. Zudem kann man bei den Moppeds auch noch Fahrwerk und Getriebe jederzeit anpassen, wobei wir allerdings kaum Unterschiede feststellen konnten.

Im Singleplayer kann man sich je nach Belieben die Klassen heraussuchen, mit welcher man starten möchte. Es gibt sogar echt viele verschiedene Klassen, die sich nach Motorradtyp und Leistungspunkten aufteilen. Sprich Naked Bikes, Supersportler, Café Racer oder Rennmotorräder gibt es zusätzlich in verschiedenen Leistungsklassen.

Neben den klassischen Einzelrennen gegen die KI gibt es auch Zeitrennen, Ausdauerrennen, Beschleunigungsrennen, Kopf-an-Kopf-Rennen, Perfekte-Linie-Rennen und Teamrennen. Bei den Teamrennen und freischaltbaren Meisterschaften gewinnt man sogar echt brauchbare Motorräder, die einen für spätere Rennen sehr hilfreich sein können.

Im gesamten Spielverlauf gewinnt man wieder Credits und Ruhm, mit denen man sich neue Motorräder oder Klamotten kaufen kann. Ein Limit bei der Garagengröße scheint es auch nicht zu geben, so kann man sich die ganze Hütte mit seinen Lieblingsmoppeds vollstellen. Das natürlich auch doppelt und dreifach.

Multiplayer:

Der Online-Multiplayer wurde quasi komplett vom ersten RIDE Teil übernommen. Um Lobbys zu finden, kann man entweder über Schnelles-Spiel oder Benutzerdefiniertes-Spiel beitreten. Es ist aber auch möglich, eigene Lobbys zu erstellen. Leider lassen sich die Lobbyeinstellungen wie Motorradklasse, Rundenanzahl, erlaubte Fahrhilfen, Strafen oder andere Einstellungen wieder nicht innerhalb der Lobby ändern, dies kann nur vorher festgelegt werden.

Auch das selbe Rankingsystem wurde aus dem ersten Teil übernommen, welches nach wie vor bei der Community nicht so sehr beliebt ist. Man startet mit 1000 Punkten und je nach gewonnenen oder verlorenen Rennen bekommt oder verliert man davon Punkte. Immerhin verliert man bei Verbindungsabbrüchen keine Punkte mehr, was beim ersten Teil noch der Fall war. Trotzdem ist das Rankingsystem unser Meinung nach, immer noch nicht so praktisch gelöst worden.

Eine Online-Weltrangliste, welche die Spieler mit den meisten Punkten sowie schnellsten Rundenzeiten anzeigt, gibt es jetzt auch. Nach gefahrenen Rennen kann man leider immer nur seine eigene schnellste Runde sehen und nicht die Rundenzeiten seiner Gegner. Wäre natürlich deutlich cooler, wenn man wüsste, wie die schnellsten Rundenzeiten von den anderen Spielern so sind. Eine Option, die Online Wiederholungen zu speichern, fehlt auch noch immer. Dadurch kann man leider die coolsten und spannendsten Rennen nicht festhalten, um eventuell später ein Video daraus zu schneiden.

Sehr cool finden wir auch, dass es wieder einen Oldschool-Splitscreen-Modus gibt, welcher immer wieder Freude mit Freunden auf der Couch bereitet.

Steuerung:

Um die Steuerung für sich selbst am Besten einzurichten, gibt es wieder jede Menge Möglichkeiten dafür. Selbst die Tastenbelegung lässt sich komplett ändern. Es werden zudem vorgefertigte Grundeinstellungen für die Fahrhilfen, wie Anfänger, Semi-Pro oder Pro angeboten, welche man aber auch noch detaillierter verstellen kann. Da wir auf ein sehr realistisches Fahrgefühl stehen, würden wir das Pro Setting mit erhöhter Wheeliecontrol empfehlen. Gegebenenfalls kann man auch die Traktionskontrolle zuschalten, was aber bei den meisten Moppeds nicht notwendig ist. Manchmal ist man mit eingeschalteter Traktionskontrolle aber ein wenig schneller unterwegs.

Zum Thema Fahrverhalten bietet Milestone auch eine ganz gute Einführung an, wenn man noch nicht so fit in Motorradspielen oder in der Motorradphysik ist.

Das Spiel eignet sich auch hervorragend zum Learning by Doing, da alles ziemlich selbsterklärend ist. Wichtig ist, dass man im Online-Multiplayer jedes Mal die Einstellungen checken sollte, da je nach Lobbyeinstellungen nicht immer alles erlaubt sein muss.

Grafik:

Grafisch ist das Spiel recht weit vorne mit dabei. Die Motorrad-Modelle sind extrem gut ausgearbeitet und wirken fast real auch mit allen Modifikationen, die man vornehmen kann. Auch der Bewegungsablauf und das Aussehen vom Fahrer wurde richtig gut umgesetzt. Das Streckendesign ist zwar besser geworden, welches aber immer noch recht übersichtlich gehalten ist. Dafür wurde die neue Regenanimation echt gut umgesetzt. Bei den Burnouts gibt es weiterhin nur kleine Wölkchen, bei Stürzen fliegen Funken und endlich gibt es auch beim Knallen des Auspuffes ein kleines Flämmchen.

Sound:

Der Sound ist bei den meisten Motorrädern richtig gut gelungen, ob mit Serientopf oder Tuningtopf. Unterschiede zwischen Ein-, Zwei-, Drei- und Vierzylindern sind deutlich herauszuhören und auch die Leistungsentfaltung klingt immer sehr realitätsgetreu. Der Auspuff knallt jetzt auch endlich, was allerdings noch sehr unregelmäßig und eher selten passiert. Was vielleicht noch ganz cool gewesen wäre, wenn man auch hören könnte, wenn die Knie- und Ellenbogenschleifer am Boden entlang schleifen.

Pro:

- über 200 Motorräder- 30 verschiedene Strecken- über 1200 Motorradtuningteile- sehr gute Steuerung/Einstellungen- sehr realistisches Motorradverhalten- sehr gute Fahreranimationen- Gas/Bremse Umsetzung- Regen- Charaktereditor- einsteigerfreundlich- Splitscreen- Fotomodus- Wiederholungen- Umfang- Online: KI zuschaltbar- Online: flüssiges Gameplay

Contra:

- keine Reifenabnutzung- Strafsystem nicht sehr ausgereift- Streckendesign sehr schlicht- Fahrwerk- und Getriebeeinstellungen ohne erkennbaren Effekt- Geringe Farbauswahl bei einigen Tuningteilen- Leistungs- und Gewichtsangaben der Rennmotorräder fehlen- Supermotos driften zu wenig- Naked Bikes fahren sich zu träge- Knie, Ellenbogen und Fußspitze verschwinden beim Schleifen im Boden- Online: Bescheidenes Ranking System- Online: Keine beste Rundenzeiten von allen Fahrern- Online: Nicht alle Motorradkategorien können gegeneinander antreten- Online: Nicht möglich die Lobbyeinstellungen nachträglich zu ändern- Online: Nicht möglich Wiederholungen zu speichern

Fazit:

Würdiger Nachfolger vom ersten RIDE Teil und momentan das für uns Beste Motorrad-Rennspiel auf dem Markt. Die Ladezeiten haben sich auch deutlich verbessert. Der Singleplayer ist zwar etwas spannender geworden, aber leider auf Dauer recht langweilig geblieben. Die Langzeitmotivation liegt sowieso eher beim Moppeds tunen und sich mit Freunden oder Fahrern aus der ganzen Welt online zu messen.

- Klare Kaufempfehlung von uns!Bewertung: 88/100

Gameplay: 9/10Multiplayer: 8/10Steuerung: 10/10Grafik: 8/10Sound: 9/10

Release: 07.10.2016Plattformen: PS4, Xbox One und PCMehr Infos unter: www.ridevideogame.com